Urlaub auf La Palma

 

Im September 2015 war ich erstmals auf der Isla Verde (Grüne Insel) und war fasziniert von ihr. Auf La Palma gibt es an jeder Ecke etwas zu entdecken und bestaunen.

Sei es der Lorbeerwald von Los Tilos oder der riesige Kraterkessel der "Caldera de Taburiente“ mit bis zu 10 Kilometern Durchmesser und Felswänden, die sich von Meeresniveau bis auf 2426 Meter in die Höhe erheben. Dort, beim Roque de los Muchachos, steht auch eine Ansammlung der wichtigsten Sternobservatorien der nördlichen Hemisphäre.

Auf der "Ruta de los volcanes", der großen Vulkanroute, reiht sich ein Vulkan der jüngeren Erdgeschichte an den nächsten. Berghänge mit Gagelbaum und Baumheide bilden einen fast undurchdringbaren, märchenhaften Dschungel – den "Fayal-Brezal". Wälder mit Kanarischer Kiefer erstrecken sich über große Gebiete der Insel. Unzählige mit endemischer Vegetation bewachsene Schluchten, Täler und Höhenwege bieten Gelegenheit zu fantastischen Wanderungen und Ausblicken.

Die Salinen von Fuencaliente sind ein alteingesessener Familienbetrieb, wo heute noch in Handarbeit auf traditionelle Art und Weise Bio-Salz gewonnen wird.

Nicht zu vergessen die beiden Hauptorte, die zum Flanieren einladen: Los Llanos de Aridane im Westen und das geschichtsträchtige Santa Cruz de La Palma im Osten. An den Stränden von Tazacorte, Los Cancajos und Puerto Naos sowie diversen Badebuchten reizt ein Sprung ins kühle Nass und eine Erfrischung an der Strandbar. Oder ein entspannender Bootsausflug, um mit etwas Glück einen Blick auf die vor der Küste lebenden Delfine zu erhaschen – natürlich immer mit gebührender Rücksicht auf die Meeressäuger.

Es waren herrliche 2 Wochen und eine Rückkehr war angedacht.

Und dann kam der 19. September 2021. An diesem Tag ist nach tagelangen, wiederkehrenden Erdbeben auf der Cumbre Vieja im Westen von La Palma die Erde aufgebrochen und ein neuer, beeindruckender Vulkan ist entstanden. Auf ihrem Weg hinunter zur Küste haben die Lavaströme ca. 2000 Häuser und große Bananenplantagen unter sich begraben. Einige Verbindungsstraßen wurden abgeschnitten.

Es sollte der größte Vulkanausbruch in der geschriebenen Geschichte La Palmas – sprich seit gut 500 Jahren – werden. Das Weihnachtsgeschenk für die Einheimischen ist am 25. Dezember das offizielle Ende des Vulkanausbruchs, nachdem 10 Tage lang nur noch Gase, aber keine Lava mehr ausgetreten war.

Die letzten Ausbrüche auf der Insel fanden 1971 statt mit dem Teneguia-Vulkan im Süden der Insel und 1949 mit mehreren Ausbruchsstellen, ebenfalls auf der Cumbre Vieja.

Im letzten Jahr ging es dann ein zweites Mal auf die Insel. Vom 20. April bis 01.05.2024 bewohnte ich ein kleines Casa in El Paso, das von einem sehr netten deutschen Ehepaar geführt wurde. Der Blick ging direkt auf den Atlantischen Ozean hinaus. Ich habe viele schöne Wandertouren unternommen und in Puerto Naos und am Strand von Charco Verde die Wellen des Atlantischen Ozeans genossen.

Puerto Naos war seinerzeit aufgrund hoher Kohlendioxid-Belastungen abgesperrt. Mit einem QR-Code, den man beim Inselrat beantragen konnte, durfte man in den Ort fahren und den Strand betreten. Der Ort war fast menschenleer. Auch am Strand tummelten sich nur wenige Menschen. Man hatte den Strand und das Meer fast für sich allein. Es war schon ein komisches Gefühl wenn man weiß, wie belebt der Ort normalerweise ist. Ab Juli wurden die Beschränkungen aber immer weiter gelockert, das Hotel Sol hat seit einiger Zeit auch wieder geöffnet, so dass wieder Leben in Puerto Naos eingekehrt ist.

Auch der neu entstandene Vulkan Tajogaite stand auf dem Programm. Ein wenig Demut und Nachdenken kam beim Betrachten des ca. 3 Kiliometer breiten Lavaflusses auf.

Eine Delfin- und Walexpeditionstour rundete das Programm ab. Leider haben sich nur Delfine sehen lassen.

So endete auch der zweite Urlaub auf la Palma mit vielen schönen Erlebnissen.

Am 26. April 2025 kehre ich dann für 11 Tage auf die Insel zurück. Ich freu mich schon gewaltig...