Die Schere geht weiter auseinander. Während sich Vorwärts Wettringen II seit der Winterpause immer weiter von den unteren Tabellenregionen entfernt hat, wird Portu Rheine die rote Laterne nicht los. Mit 4:1 (1:1) trennten sich die Teams, die Gastgeber agierten dabei fast eine Stunde lang in Unterzahl.

Portu kam ganz gut in die Partie und legte den Wettringern quasi mit dem ersten Torschuss gleich ein Ei ins Nest. Omar Saadou spielte mit einem Diagonalball Ricardo Vaz Gomes frei, der eiskalt vollstreckte (9.). Einen Rückschlag mussten die Gäste keine zehn Minuten später verkraften, als Stephan Sloot verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen musste. Dies führte zu einem Bruch im Spiel der Rheinenser, die durch die Brüder Omar und Murat Saadou noch drei gute Einschussmöglichkeiten hatte. Wettringen erhöhte den Druck und glich durch Munzur Bezgincan per Kopf nach einer Flanke von Dominic Brünen aus (36.).

Der Torschütze ließ sich vier Minuten darauf zu einer Tätlichkeit hinreißen, die der Unparteiische mit dem roten Karton quittierte. Sein Trainer Thomas Höing war alles andere als zufrieden: "Er wird uns sicherlich vier Wochen fehlen. Aber in der Halbzeit haben wir gesagt, wir wollen weiter Druck machen und haben auf 4-4-1 umgestellt." Mit Erfolg, denn Portu nutzte diesen Vorteil nicht aus. Laut Coach Joel Marinho war der "Knackpunkt im Spiel" die Verletzung von Marco Hembrock: "Die Zentrale war somit komplett weggebrochen. Danach haben wir nichts mehr gebacken bekommen."

Der zur Pause eingewechselte Lars Ehling erzielte nach einem Pass von Stefan Brebaum mit einem "Sonntagsschuss" (Höing) aus gut 30 Metern die Führung (61.). Portu stellte defensiv auf eine Dreierabwehr um, schuf damit aber mehr Räume für die Wettringer. Diese ließen sich nicht lange bitten: Ehling wurde auf die Reise geschickt und bediente von der Grundlinie Brünen, der die Kugel nur noch über die Linie drücken musste (72.). Den Schlusspunkt setzte Ehling in der Nachspielzeit, der ein Zuspiel von Brebaum zum 4:1 verwertete (90.+3).

"Die ersten 20 Minuten waren top, ich hatte ein richtig gutes Gefühl. Doch dann brach die Mannschaft förmlich auseinander. Nach dem 1:3 war Schluss", klagte Marinho. Umso erfreuter war Höing: "Der frühe Rückstand tat uns nicht gut, denn eigentlich hatten wir gut begonnen. In der zweiten Halbzeit haben wir die Lücken in der Portu-Deckung gesucht und gefunden."