Preußen Borghorst bekommt in dieser Saison auf fremden Plätzen einfach kaum etwas auf die Reihe. So war es auch bei Fortuna Emsdetten. Ohne großen Aufwand behielten die Jutestädter beim 1:0 (0:0)-Erfolg alle drei Punkte Zuhause. SCP-Coach Ralf Zenker sah aber einige Fortschritte.

"Die Trainingsinhalte der Woche wurden schon ganz gut umgesetzt. Aus der Abwehr heraus ziehen wir das Spiel schön auf, aber leider nur auf 60 Meter. Danach fehlt einfach die Torgefahr", beschreibt Zenker. Der Ursache ist er auf der Spur: "Möglicherweise hat sich in den Köpfen der Spieler der Begriff 'Auswärtsfluch' festgesetzt. Wir stehen hinten ordentlich und ermuntern die Jungs, vorne mehr Risiko zu gehen. Doch das zarte Offensivpflänzchen braucht noch viel Wasser."

Beide Teams zeigten im ersten Durchgang nicht viele sehenswerte Aktionen. In der 36. Minute scheiterte Dimitri Wiebe mit einem abgefälschten Schuss am Querbalken. Vier Minuten später parierte Sascha Woestmann einen Torversuch von Jens Klein. Nach dem Seitenwechsel fuhr Fortuna die schnellen Gegenstöße gefährlicher aus. Dennis Majkrowitz legte quer auf Robin Brüning, doch der Angreifer kam einen Schritt zu spät, um Rene Pichutzki ernste Sorgen zu bereiten (53.).

Auch eine Standardsituation brachte Fortuna nicht weiter, denn Nick Meiners köpfte einen Eckball aus kurzer Distanz deutlich über das Gehäuse. "Als Abwehrspieler hat er das Ding gut geklärt", sagte sein Trainer Michael Baum mit einer Portion Humor. Diese durfte er sich erlauben, denn in der 70. Minute traf Dominik Mucke per Dropkick ins Netz. Sein Schuss senkte sich ins linke obere Toreck. Die Gastgeber spielten weiter nach vorne, anstatt das Ergebnis zu verwalten. "Das war das richtige Rezept, so haben wir Preußen von unserem Tor weg gehalten.", so Baum. Fast hätte Tom Schölling die Entscheidung erzielt, doch Pichutzki blieb im Eins-gege-eins-Duell siegreich (83.).

Der Fortunen-Coach freute sich über den Erfolg: "Die Unsicherheit war meiner Mannschaft anzumerken, was nach den letzten Spielen nicht verwunderlich ist, als wir in der Schlussphase zwei Elfmeter gegen uns bekommen haben. Wir sind heute kein Risiko gegangen und haben uns endlich mal belohnt." "Emsdetten wollte einfach mehr. Sie haben kompromisslos agiert und uns keinen Meter Raum gelassen. Schlichtweg haben wir uns zu wenige Möglichkeiten erarbeitet", fand Zenker Gründe für die Niederlage.